Hindu zu sein: Gerda Alavi Kia

Nachdem ich öfter in Indien war habe ich mir Gedanken über  den Hinduismus gemacht. Vor allem woher kommt  dieser tolerante Geist der Hindus. Warum konnten sich so viele  philosophische Richtungen über die Jahrhunderte entwickeln und sind heute noch lebendig.

Es gibt Anhänger die an den Dualismus von Gott und seiner Schöpfung glauben und solche die meinen, sie seien zwar indentisch, aber doch verschieden. Es gibt solche, die Gott in unbeschreibbarer  Form verehren und ihn für nicht benennbar halten. Es gibt solche die Gott in den Tieren, Flüssen,  Steinen und Pflanzen verehren. Aber was ist das Fundament? Vielleicht  Gedanken aus dem Rigveda mit einer Aussage wie: „Wahrheit ist eins, Gelehrte beschreiben sie verschieden“.

Eigentlich ist heute in jeder Religion der Welt einer dieser geistigen Auffassungen von Gott und dieser Verehrungsformen  enthalten. Daher kann es meiner Meinung nach bedeuten ein Hindu zu sein Angehöriger vieler verschiedener Religionen zu sein. Umgekehrt  ist es leider nicht wahr.

Bei meinen Reisen nach Indien bin ich natürlich oft an Tempeln, Schreinen, Orten oder Abbildungen gekommen welche einer Göttin geweiht waren. Es waren immer verschiedene Göttinnen wie Parvati, Lakschmi, Sarasvati, Kali, Durga  usw. Erst nach und nach wurde mir klar, dass es sich um verschiedne Erscheinungsformen der Großen Göttin Mahadevi oder Devi handelt.

Maharishi in der Bhagavad Gita: „Zeit ist ein Konzept, die Ewigkeit zu messen”. In der vedischen Wissenschaft bilden ewig lebende Wesen die Basis für dieses Konzept der Zeit. Die Ewigkeit ist das grundlegende Feld der Zeit. Die Ewigkeit des ewigen Lebens wird dargestellt an den unzähligen Leben der Durga Devi (Göttliche Mutter,ParaAmba)

Die  sanftmütige Devi , inkarniert sich immer aufs Neue, obwohl sie ewig ist, um die Welt zu schützen Ihrer Täuschung unterliegt alle Welt, und von ihr wird das Universum erschaffen.Wer sie inständig bittet dem gewährt sie das höchste Wissen, und wer sie besänftigt dem gewährt sie Wohlstand. Als Mahakali durchdringt sie den ganzen Kosmos und löst ihn auch auf am Ende der Zeit. Sie ist ungeboren und ewig und von Zeit zu Zeit vernichtet sie die Welt, erschafft sie oder erhält sie.

In Zeiten des Wohlstands ist sie Lakschmi, die Erfüllung in jedes Heim bringt. In Zeiten des Unglücks ist sie Alakschmi, die den Ruin herbeiführt. Wenn man sie preist und mit Blumen und Wohlgerüchen verehrt, gewährt sie Wohlstand, Kinder und ein Bewusstsein, das ausgerichtet ist auf ein erfülltes Leben im Einklang mit dem Naturgesetz.

Je nach Purana sind entweder Schiva oder Vischnu oder Durgadevi das Höchste Absolute Sein, von dem sich die Veden und die Schöpfung ableiten.

 

Gerda Alavi Kia
03.08.09, München

Hindu zu sein: Gerda Alavi Kia

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